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Die kleinen Schritte

Ein kleiner Schritt für dich, ein großer für dein Wohlbefinden!

Wie sagte einst Neil Armstrong als er seinen ersten Schritt auf dem Mond machte: „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer für die Menschheit!“ So oder so ähnlich wirst du die Übung für dich und dein Wohlbefinden erleben. Versprochen!

 

Was sind die kleinen Schritte?

Anlass für diesen Blogartikel ist meine Mutter. Sie hat mit dieser Übung gelernt, sich tragen zu lassen und damit in eine wie von selbst entstehende Aufrichtung zu kommen. Meine Mutter ist 87, flott und solange sie nicht läuft, sieht man ihr ihr Alter auch nicht an. Auch wenn sie schon lange immer wieder an meinen Veranstaltungen teilnimmt, hatte sie die Übung der kleinen Schritte noch nie so wirklich für sich entdeckt.

Vor ein paar Wochen bei meinem Atem-Intensiv-Jahresworkshop haben die Teilnehmenden sich intensiv auf die Übung eingelassen. Alle, nicht nur meine Mutter, haben das Potenzial dieser Übung für sich entdeckt; jede auf ihre Weise. Daher möchte ich sie jetzt vorstellen. Wenn du sie für dich entdeckst, schreib mir gerne deine Erfahrung in den Kommentar.

In Anlehnung an den Satz von Neil Armstrong, als er seinen ersten Schritt auf dem Mond gemacht hat: „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer für die Menschheit.“, so hat die Übung mit den vermeintlich kleinen Schritten eine weitreichende Wirkung auf dein „Sein“, dein „Getragen-sein“, dein „Geerdet-Sein“.

Es ist also ein kleiner Schritt für dich mit einer unglaublichen Wirkung!

 

Die kleinen Schritte…

Anleitung:

Du nimmst eine aufrechte Haltung ein. Deine Füße sind eng aneinander geschmiegt, wobei die Ferse des vorderen Fußes auf der Höhe der Fußhöhle des hinteren Fußes ist. Siehe Foto.

Das Gewicht ruht für einen guten Moment auf dem vorderen Fuß. Du spürst den Kontakt des vorderen Fußes mit der Erde, spürst in die Tiefe und nimmst irgendwann wahr, wie sich auch die Erde an deinen Fuß anschmiegt, Schwerkraft und Anziehungskraft wirken zusammen.

Im Fall der kleinen Schritte ist nicht der Weg das Ziel, sondern das Lauschen und Empfangen, das Warten auf den Moment, wo du spürst: „Ich werde getragen.“ – „Die Erde trägt MICH!“

Wenn dieser Moment kommt, schiebt sich der hintere Fuß, ohne den Boden zu verlassen, wie von alleine mit der Ferse auf die Höhe der Fußhöhle des vorderen Fußes und das Gewicht wird erneut unmittelbar auf den vorderen Fuß übertragen.

Irgendwann verschieben (shiften) wir dann nicht mehr Gewicht, sondern „Getragensein.“ Wir gehen auch nicht auf Wanderschaft… sondern gaaaaaannnnnz laaaaangsam, dabei spüren wir bei jedem weiteren Schritt die neue Balance.

 

Wie lange solltest du die Übung machen?

Die Übung, sie ist eine Herausforderung! Soviel sei schon mal verraten! Als ich sie vor vielen Jahren das erste Mal gemacht habe, dachte ich nur, das kann ja nicht wirklich euer Ernst sein. So viel sei auch verraten – inzwischen kann und liebe ich sie!

Sinnvollerweise solltest du die kleinen Schritte mindestens 15, besser noch 20 Minuten machen, damit sich ihr ganzes Potenzial entfalten kann. Es dauert einfach, bis sich das Gefühl von Getragensein, einstellt. In unserem hektischen Alltag, wo alles schnell, schnell, schnell gehen muss, auf diese Weise sanft, aber extrem geerdet zu werden, ist ungewohnt.

Damals, beim ersten Mal fingen meine Arme an wie Blei runter zu hängen und ich wurde unfassbar müde. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Kraft des Getragen-Seins noch nicht entdeckt. Die 0 auf 100 „Entschleunigung“ zeigte sich daher vehement! Das Einlassen auf die Übung braucht Zeit, viel Zeit.

Deshalb ist es auch empfehlenswert die kleinen Schritte an mindestens drei, besser fünf aufeinanderfolgenden Tagen zu erproben und dann so oft wie möglich in den Tagesablauf einzubauen. 

Es lohnt sich, in jedem Fall dran zu bleiben

 

Welche Wirkung haben die kleinen Schritte?

Auf unterschiedlichen Ebenen geschieht Unterschiedliches. Auf einer ganz körperlichen Ebene bekommst du über den guten Kontakt zum Boden eine unglaubliche Standfestigkeit. Mit jedem Schritt entsteht ein neues, dynamisches Gleichgewicht. Die Schwerkraft unterstützt diesen Prozess. Dein Vertrauen von der Erde getragen zu werden, wächst und damit auch dein Selbst- bzw.Urvertrauen. Nach und nach entsteht im Becken das Gefühl von Weite, Raum und Fülle (Volumen) und ganz allmählich lösen sich Schultern, Nacken und Kopf und lassen sich vertrauensvoll tragen. Die Last von den Schultern, vom Nacken und vom Kopf kann sich in die Erde niederlassen. Daraus entsteht Leichtigkeit und Freude und damit ein inneres Wohlbefinden.

Mit dem wachsenden Empfindungsbewusstsein und über das Spüren der Verbindungen von Füßen und Boden entsteht Realität. Du bist im JETZT, die Anstrengung, des Sich-aufrecht-halten-müssens weicht dem Wohlgefühl des Getragenseins. Damit entsteht Leichtigkeit und Freude. Auch Klarheit und Wachheit nehmen sich mehr Raum.

Die Länge und Langsamkeit der Übung sorgt für eine nachhaltige Entschleunigung. Über die Empfindung, das Spüren des Kontakt mit der tragenden Erde sind wir immer im Jetzt. Es tritt Ruhe ein, auch in den Gedanken. Die Möglichkeit sich jederzeit unmittelbar in jedem Moment zu spüren und damit immer im Hier und Jetzt zu sein, wirkt sich beruhigend in unserem Alltag aus. Dadurch entstehen neue Ideen und unerwartete Einsichten.

 

Was haben die kleinen Schritte mit dem Atem zutun?

Wenn ich von Atem spreche, spreche ich immer von Atembewegung. Der Atem fließt durch unseren ganzen Körper und erfasst mich oder kann mich ganz erfassen, vom Scheitel bis zur Sohle. Atembewegung ist somit überall im Körper spürbar. Mit den kleinen Schritten fließt dein Atem freier, kräftiger und wird allmählich lebendiger. Atembewegung beginnt sich über das Becken und dann im ganzen Leib auszubreiten bis in Arme, Beine und den Kopf. Du erlebst Ruhe und Lebendigkeit gleichzeitig.

 

Die Erfahrungen meiner Mutter…

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